Stationen/Legende
Denkmal
Geschichte
Persönlichkeit
Kunst
Top

Geburtsstätte August Bebel

Mitbegründer und langjährige Vorsitzender der SPD

Die Geburtsstunde der Sozialdemokratie schlug in Köln-Deutz.

Am 22. Februar 1840 wurde August Bebel, Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD), in den Deutzer Kasematten geboren. Sein Vater Johann Gottlob Bebel war als Unteroffizier in der preußischen Festung stationiert. August Bebel selbst sagte 1893: „Wenn eine Stadt in Deutschland, soweit überhaupt möglich ist, für sich die Ehre in Anspruch nehmen kann, sich als Geburtsstätte des Sozialismus zu betrachten, so ist es Köln.“ Sein Aufenthalt in Deutz war jedoch nur von kurzer Dauer. Bereits 1844 starb sein Vater an Lungentuberkulose. Seine Mutter, Wilhelmine Johanna Bebel, heiratete daraufhin ihren Schwager, einen Zwillingsbruder ihres Mannes, der in Brauweiler arbeitete. Dort zog die Familie hin.

Daten und Fakten

Audio: August Bebel „Aus meinem Leben“

In seiner Autobiografie erzählt August Bebel von seiner Geburt in Deutz (Länge: 1.45 min)

Die Deutzer Kasematten

„Das ,Licht der Welt‘, in das ich nach meiner Geburt blickte, war das trübe Licht einer zinnernen Öllampe, das notdürftig die grauen Wände einer großen Kasemattenstube beleuchtete, die zugleich Schlaf- und Wohnzimmer, Salon, Küche und Wirtschaftsraum war“, erinnert sich Bebel in seinen Memoiren an sein Zuhause in Deutz. Eine Kasematte war ein gegen Artilleriebeschuss geschützter Gewölbekeller innerhalb einer Festung. Ab 1815 errichteten die in Köln herrschenden Preußen einen Schutzwall um die Stadt, um sich vor französischen Angriffen zu schützen. Das rechtsrheinische Deutz spielte dabei eine untergeordnete Rolle, da der Angriff vom linksrheinischen Westen erwartet wurde. Dennoch entstand in Deutz ab 1818 eine eigenständige Festung. Damit wollten die Preußen die Einnahme von Deutz durch einen „Handstreich“ Frankreichs verhindern. Ab 1907 wurde die Festung geschleift. 

Heute erinnern noch die Straßennamen „Helenenwallstraße“ und „Kasemattenstraße“ an diese Zeit. Vielleicht fragst du dich, warum das Gebäude, an dem sich die Gedenktafel befindet, höher liegt: Der Häuserkomplex wurde auf den Resten der alten Kasematte errichtet. Also auf den zugeschütteten Gewölbekellern der Festungsanlage.

Bildquelle

Von Bundesarchiv, Bild 183-14077-0005 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5340090

Quellen

https://www.rundschau-online.de/koeln/koeln-damals/koelner-spurensuche-arbeiterfuehrer-august-bebel-wuchs-in-koeln-deutz-auf-168329 (abgerufen 3.3.2024)
https://www.kuladig.de/Objektansicht/O-63688-20130403-3 (abgerufen 3.3.2024)
https://de.wikipedia.org/wiki/August_Bebel (abgerufen 3.3.2024)
W. H. Hochscheid „August Bebel, Pionier seine Zeit“ aus „Deutz 1888 bis 1988, 100 Jahre Bürgervereinigung, S. 164 ff.
https://books.google.de/books?id=K0_P8irhsXsC&printsec=frontcover&source=gbs_book_other_versions_r&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false (abgerufen 4.3.2024)

2