Stationen/Legende
Denkmal
Geschichte
Persönlichkeit
Kunst
Top

Düxer Bock

Deutzer Wahrzeichen und kunsthistorische Figur

Die Geschichte vom Düxer Bock

Der Düxer Bock ist das Wahrzeichen des Stadtteils Deutz (Düx = Kölsch für Deutz). Ihren Ursprung hat die Figur des Ziegenbocks in einer städtischen Legende.

Zwei Nachbarn, ein Schneidermeister und ein Steuereinnehmer, gerieten wegen Lärmbelästigung in Streit. Der Steuereintreiber, der gerne lange schlief, störte sich an den Singvogelkästen, die der Schneider vor seiner Werkstatt aufgehängt hatte. Er verklagte den Schneider. Vergeblich. Nach dem Urteil kam der Steuereinnehmer auf die Idee, es seinem Nachbarn mit doppelter Münze heimzuzahlen: Er hängte einen Geißbock in einen riesigen Vogelkäfig. Dieser meckerte den ganzen Tag. Die Leute amüsierten sich. Der Schneider hatte verloren. Später wurde der Geißbock durch eine steinerne Figur ersetzt. Aber die Geschichte hatte ein Happy End. Die Tochter des Schneiders und der Sohn des Steuereintreibers verliebten sich ineinander und heirateten.

 

Audio: Die Geschichte erzählt (2 min.)

 

Von Schneidern und Schützen

Das Haus des Schneiders und die Steinfigur standen ursprünglich an der Siegburger Straße. Im Mittelalter mussten die Schneidergesellen nach bestandener Prüfung den Steinbock küssen und hochleben lassen. Später wurde eine Düxer Bockfahne angefertigt, die an den Schützenfesttagen gehisst wurde.

Düxer Bock

Die Statue der „Düxer Bock“

Die fast unscheinbare, ruhige Figur des Düxer Bocks wurde von einem der bedeutendsten deutschen Bildhauer des 20. Jahrhunderts geschaffen: Gerhard Marcks (der unter anderem auch die Bremer Stadtmusikanten oder den Gelehrten Albertus Magnus vor der Kölner Universität entwarf). Der „Düxer Bock“, der auf einer 2,5 m hohen Säule mit angedeutetem romanischem Würfelkapitell in einem rechteckigen Wasserbecken thront, ist ein in seinen Grundformen naturalistisch erfasstes Tier, das in seiner vereinfachten Form das Wesen eines typischen Geißbocks einzufangen sucht.

Beauftragt wurde der Künstler von der Stadt Köln. Anlass für den Auftrag war das 500. Jubiläum der Deutzer St. Sebastianus-Schützenbruderschaft im Jahr 1963. Schon damals verzögerten sich die städtischen Planungen, sodass die Statue erst im Oktober 1964 eingeweiht wurde. Seit 1989 steht der Brunnen unter Denkmalschutz.

Rund um den Düxer Bock

Nicht nur die Skulptur steht unter Denkmalschutz, sondern auch die elf Gebäude, die den Platz einsäumen. Das gesamte Ensemble wurde 1993 unter Denkmalschutz gestellt.

Bildquelle:Volker Dennebier

Quellen:Hubert Kruppa (2001): „Die Geschichte vom Düxer Bock“ in: Deutz – Ein Kölner Stadtteil mit großer Geschichte. 2. Auflage, neu bearbeitet und erweiterte Ausgabe von Carl Dietmar, Bachem-Verlag, Köln, d-nb, ISBN 3-7616-1459-4, S. 103–106.

https://de.wikipedia.org/wiki/D%C3%BCxer_Bock (Stand 1.3.2024)

https://www.stadt-koeln.de/artikel/71546/index.html (Stand 1.3.2024)

0