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Sünner Brauerei

Älteste Kölsch-Brauerei der Welt

Deutzer Freiheit Nr. 3, an dieser Adresse kam um 1900 jeder vorbei, der nach Köln oder nach Deutz wollte: Hier stand die Gaststätte der Brauerei „Sünner“, die „älteste Kölsch-Brauerei der Welt“. 

Die Entstehung des Restaurants geht auf Franz Hess, den Schwager von Christian Sünner zurück, der dort unter dem Namen „Zum Schiffgen“ eine kleine Hausbrauerei mit Brennerei und Schankwirtschaft betrieb. Die Lage war für einen Gastrobetrieb außerordentlich günstig. Zum einen endete dort die Deutzer Schiffbrücke. Zum anderen befanden sich hier die Badeanstalten und der Bahnhof der Bergisch-Märkischen-Eisenbahn. Durstige Seelen kehrten in Massen ein. 1846, nach dem Tod von Franz Hess, übernahm Christian Sünner die Brauerei und führte sie mit seinen Söhnen weiter. Das Restaurant und der Biergarten wurden so rege besucht, sodass eine Erweiterung des Brauhauses nötig und der Brauereibetrieb nach Kalk verlagert wurde. Nach der Eröffnung der Deutzer Hängebrücke wurde 1920 die Uferpromenade erweitert und dort die „Sünner-Terrassen“ eingerichtet. Das Stammhaus an der Deutzer Freiheit wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und nicht wieder aufgebaut. In den 1960er-Jahren mussten die beliebten „Sünner-Terrassen“ dem Bau des Hochhauses der Hauptverwaltung der Lufthansa weichen.

Gemälde von der Sünner Brauerei von Jakob Scheiner

Die Geschichte des Kölsch

Köln blickt auf eine lange Biertradition zurück. Das Kölsch hingegen ist recht jung. Die Herstellung von Bier in Köln wird erstmals 1285 erwähnt, als ein Brauer namens Henricus Medebruwer in der Bechergasse wohnte. Zu dieser Zeit gab es bereits ein Brau-Amt, aus dem sich 1396 die Kölner Brauerzunft entwickelte. Gebraut wurde Grutbier, ein mit einer Kräutermischung (Grut) gewürztes Bier. 1438 wurden in Köln bereits 21 Brauereien gezählt, die verschiedene Sorten brauten: Grutbier, Hopfenbier und Kreutbier. Nach der Besetzung des Rheinlandes durch die Franzosen wurden die Zünfte aufgelöst; es herrschte Gewerbefreiheit und neue Brauereien wurden gegründet. Darunter die Brauerei Sünner, die 1906 als erste ein obergäriges Bier herstellte und ihm den Namen Kölsch gab. Andere Brauereien übernahmen die Bezeichnung. Um die Wettbewerbsfähigkeit der Kölsch-Brauereien zu stärken, entschied das Landgericht Köln 1943, dass der Name Kölsch und die Herkunft, also Köln, identisch sein müssen. Später wurde unter dem Braumeister Sion die sogenannte Kölsch-Konvention beschlossen, die den Begriff Kölsch genau definierte: Obergäriges Vollbier, hell, klar, trocken, hopfig und ausschließlich in Köln hergestellt.

Video: Das Kölsch | Karambolage | ARTE

In dem Video erfährst du alles über die Kölsch-Tradition und woher der Begriff Köbes kommt.

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