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Deutzer Bahnhof

Wahrzeichen mit Licht und Schatten

Ab 1845 entwickelte sich der Deutzer Bahnhof zum zweitwichtigsten Bahnhof der Domstadt. Seit 2004 heißt er Bahnhof Köln-Messe/Deutz. Hier verkehren alle Züge von und nach Köln. Die Geschichte des Schienenverkehrs in Deutz begann Mitte des 19. Jahrhunderts. Zwei konkurrierende Eisenbahngesellschaften (siehe unten) betrieben zwischenzeitlich vier Personenbahnhöfe. Diese wurden nach und nach durch den Deutzer Bahnhof ersetzt, der in seiner heutigen Form als ovaler Kuppelbau am 11.11.1913 eröffnet wurde. Einst zierte eine Mischung aus klassizistischen und barocken Ornamentformen den mit grauem Muschelkalk verkleideten Außenbau, der vage an das Washingtoner Capitol erinnert, wie gerne auf Instagram gesagt wird. Nach zahlreichen Kriegsschäden wurden die Ornamente nur vereinfacht wiederhergestellt.

Ort eines schrecklichen Verbrechens

Das dunkelste Kapitel der Bahnhofsgeschichte ereignete sich während der Zeit des Nationalsozialismus. Vom Bahnsteig Deutz-Tief wurden über 11.000 in Köln lebende Juden sowie Roma, Sinti, Homosexuelle, sogenannte Asoziale und andere Inhaftierte in verschiedene Konzentrationslager deportiert. Eine am Aufgang zum Bahnhof-Tief angebrachte Gedenktafel erinnert an die schrecklichen Verbrechen.

Von © Raimond Spekking / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12455036Quelle: Von © Raimond Spekking / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12455036

Daten und Fakten

Deutzer Eisenbahngeschichte

Das Eisenbahnzeitalter im rechtsrheinischen Raum begann mit der Inbetriebnahme der Strecke zwischen Deutz und Minden. Sie wurde von der „Köln-Mindener-Eisenbahngesellschaft“, einem Kölner Privatunternehmen, gebaut. Der erste Bahnhof in Deutz stand in der Constantinstraße und damit in unmittelbarer Nähe des heutigen Deutzer Bahnhofs. Mit der Dombrücke „Muusfall“ hatte man erstmals vom Central-Bahnhof direkten Anschluss an die rechtsrheinischen Eisenbahnstrecken. 1855 wurde eine zweite Kölner Eisenbahngesellschaft gegründet: Die „Köln-Gießener Eisenbahn“. Neben diesen beiden Kölner Bahnunternehmen fasste 1872 die „Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft“ Fuß und baute einen zweiten Bahnhof in Deutz. Von dort wurden weitere Gleise entlang des Rheins verlegt. Das hatte unter anderem zur Folge, dass die Strecke entlang des heutigen Rheinboulevards verlief und damit Deutz vom Rhein trennte. Die drastische Maßnahme wurde als „Deutzer Eisenbahnjammer“ bekannt. Die häufig entgegengesetzten Interessen der privaten Eisenbahn-Gesellschaften veranlasste die preußische Administration, diese um 1880 zu verstaatlichen. Eine weitere Maßnahme war die Zusammenlegung der auch in Deutz nebeneinander existierenden Bahnhöfe. Deutz erhielt einen neuen Bahnhof, der 1913 eingeweiht wurde und bis heute zum zweitwichtigsten Bahnhof Kölns rangierte.

Quellen:
Pohl, S., Mölich, G. (1994): Das rechtsrheinische Köln. Wienand Verlag Köln. ISBN 3-87909-391-1

Kruppa, H. (2001): DEUTZ. Ein Stadtteil mit großer Geschichte. Aktualisiert von Carl Dietmar.

J.P. Bachem Verlag. Köln. ISBN 3-76Der Volksmund nennt die monumentale Basilika: Düxer Dom. Denn St. Heribert ist eine der größten Kirchen Kölns. Ihre Doppelturmfassade prägt das Stadtbild von Deutz. Die Kirche wurde von 1891 bis 1896 auf dem sogenannten Tempelhof erbaut. Der Grundstein stammte vom Jerusalemer Ölberg. In ihrer heutigen Form ist die katholische Kirche ein Zeugnis zweier stilistisch verschiedener Epochen: 1. Der Neuromanik, in dessen Stil sie errichtet wurde. 2. Nachkriegszeit, da sie im Zweiten Weltkrieg erheblich beschädigt wurde. Große Teile der Ausstattung gingen verloren. Mittels eines neuen Raumkonzepts gelang es, die verbliebenen Trümmer zu einem neuen Kirchenraum zu formen.16-1459-4

Kriegel, M. (2022): DEUTZ. Vom römischen Kastell zur Köln Arena. Emons Verlag. Köln. ISBN
978-3-7408-1565-3

Buschmann. W. et.al. (2018): Via Industrialis. Entdeckungsreise Kölner Industriekultur. Klar-
text Verlag Essen. ISBN 978-3-8375-18

Bildquellen

  • Von © Raimond Spekking / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12455036: Von © Raimond Spekking / CC BY-SA 3.0 (via Wikimedia Commons), CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=12455036
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